1991
Nach der Qualifikation des FC Carl Zeiss Jena für die gesamtdeutsche 2. Bundesliga initiiert der Thüringer Innenminister Schuster die Gründung eines „Fanprojekt Thüringen“ für die Zweitliga-Standorte Erfurt und Jena, die Trägerschaft liegt bei der „Conteco GmbH“, die Zuständigkeit beim Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit (TMSFG). Erster Mitarbeiter für den Standort Jena wird über eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme der ehemalige Nachwuchsspieler und -trainer Uwe Dern. Es beginnt ein erster Um- und Ausbau von Teilen des ehemaligen „Gärtnerhauses“ im Stadion zum „Fanclub-Haus“.
1992
Im Frühjahr wird das „Fanclub-Haus“ eingeweiht. Nach dem Abstieg von Rot-Weiß Erfurt aus der 2. Bundesliga und der Insolvenz der „Conteco GmbH“ wird am Standort Jena in Abstimmung mit Jugendamt und Fußballclub die Fanprojektarbeit als „Fan-Projekt Jena“ weitergeführt, die Kommune übernimmt den Trägeranteil an den Personalkosten der ABM.
1993
Die bisherige ABM-Stelle wird in eine 3jährige Strukturanpassungsmaßnahme (SAM) nach § 249 h AFG überführt. Im Oktober erfolgt ein „Antrittsbesuch“ bei der neu geschaffenen „Koordinationsstelle Fan-Projekte bei der deutschen sportjugend“ (KOS). Im November nehmen Projektleiter Uwe Dern und der ehrenamtliche Mitarbeiter Matthias Stein an der 1. Bundeskonferenz der Fanprojekte in Bochum teil, das Fanprojekt wird in die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG) aufgenommen. Wenig später macht eine „Rundreise“ der KOS in Jena Station – ein „Runder Tisch“ beschließt den Ausbau des Fanprojekts Jena gemäß dem „Nationalen Konzept Sport und Sicherheit“ (NKSS).
1994
Im Januar nimmt das Fanprojekt an der Gründung des Regionalverbunds Ost der BAG in Berlin teil. Im März beginnt über eine zweite SAM die Tätigkeit von Matthias Stein im Fanprojekt. Im April nimmt der DFB die Förderung des Fanprojektes gemäß NKSS auf. Der umfassende Um- und Ausbau des gesamten Fanhauses beginnt. Nachdem im Juni der FC Carl Zeiss Jena aus der 2. Bundesliga abgestiegen ist, läuft die Förderung durch den DFB dennoch übergangsweise für ein Jahr weiter („Lex Jena“).
1995
Das Fanzine „Der Aufsteiger“ (Hrsg. Fanprojekt) erscheint erstmals. Im Frühjahr erfolgt die Neueröffnung des um- und ausgebauten Fanhauses. Mit dem Wiederaufstieg des FC Carl Zeiss Jena in die 2. Bundesliga läuft die Förderung durch den DFB turnusmäßig weiter.
1996
Das Fanprojekt Jena ist Gastgeber der Jahrestagung der BAG. Matthias Stein arbeitet in der deutschen „Fan-Botschaft“ zur EURO 1996 in England mit.
1997
Andreas Amend beginnt ein Praktikum im Fan-Projekt, schreibt und verteidigt seine Diplomarbeit. Im März wird Matthias Stein wird zum Regionalverbundssprecher Ost der BAG gewählt. Nach Beendigung des Praktikums wird Andreas Amend als Honorarkraft eingestellt. Zum Jahresende wird aus Mitteln des Jugendkriminalitätspräventionsprogramms (JKPP) das erste „Street-Soccer-Mobil“ angeschafft. Aus einer Fusion von „Der Aufsteiger“ und „Neues aus der Wüste“ entsteht das Fanzine „Die dicken Kinder von Jena“ (Hrsg. Fanprojekt).
1998
Im Januar erfolgt die Einweihung des „Street-Soccer-Mobil“ mit einem großen Turnier der Jenaer Schulen. Im März erfolgt der Start der ersten „Street-Soccer-Tour“. Im Juni steigt der FC Carl Zeiss Jena erneut aus der 2. Bundesliga ab, die DFB-Förderung läuft mittlerweile turnusmäßig für ein Jahr weiter. Als neuer Träger der Fanprojekt-Arbeit wird der Verein „Fan-Projekt Jena e.V.“ gegründet, erster Vorsitzender wird Dieter „Amigo“ Scheitler. Andreas Amend verlässt das Projekt, um eine feste Stelle in einer anderen Stadt anzutreten. Im September erfolgt die Schaffung einer weiteren SAM-Stelle für den Bereich „Street-Soccer“ und Lutz Hofmann beginnt seine Tätigkeit im Fanprojekt. „Die dicken Kinder von Jena“ wird bei der Fanzine-Wahl von „Fan geht vor“ zum „Newcomer des Jahres“ gewählt. Das Fanprojekt Jena und ein Jenaer Fan wirken mit bei der ZDF-Sendung „37°: Der andere Kick – Hooligans in Deutschland“.
1999
Der sofortige Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga misslingt, die Förderung des Fanprojekts durch den DFB auch im 2. Jahr Regionalliga wird fortgesetzt ( 2. „Lex Jena“). Wenig später wird die generelle Förderung von Fanprojekten in der 3. Liga beschlossen, die zugrunde liegenden Zuarbeiten wurden von den Fanprojekten Hannover und Jena erstellt. Die „Crazy Daisys“ gewinnen das Mädchen-Turnier des FAN-Finales der BAG in Berlin. Matthias Stein wird auf der BAG-Jahrestagung in Duisburg zum Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG) gewählt. Auf Anregung des Fanprojektes findet erstmals eine Veranstaltung zur Saisoneröffnung des Fußballclubs statt. Eine legale „Pyro-Show“ der Jenaer Fans zum Thüringen-Derby sorgt für Aufsehen.
2000
Uwe Dern wird Mannschaftsleiter beim FC Carl Zeiss Jena und Matthias Stein übernimmt die Projektleitung, mit Jürgen Schmid wird neuer Mitarbeiter auf SAM-Basis eingestellt. Der FC Carl Zeiss Jena qualifiziert sich für die neue zweigleisige Regionalliga (3. Liga). Matthias Stein ist als Mitarbeiter der deutschen „Fan-Botschaft“ zur EURO 2000 in Belgien und den Niederlanden tätig.
2001
Auch nach dem Abstieg des FC Carl Zeiss Jena in die Amateur-Oberliga finanziert der DFB das Fanprojekt übergangsweise für ein weiteres Jahr. Matthias Stein wird in Saarbrücken erneut zum BAG-Sprecher gewählt. In Jena gründet sich die Ultra-Gruppierung „Horda Azzuro“. Die Strukturanpassungsmaßnahme für Jürgen Schmid läuft aus, das Team besteht nunmehr aus Matthias Stein und Lutz Hofmann. Die Stadtwerke Energie Jena – Pößneck GmbH werden Sponsor des Fanprojektes. Aus der Initiative „Fans für Jena“ heraus erfolgt auf Anregung des Fanprojektes die Gründung der Vereins-Fanabteilung „Supporters Club“. Das Fanprojekt unterstützt die Aktion „4:1 für Jena“ zur Rettung des FC Carl Zeiss Jena.
2002
Der FC Carl Zeiss Jena verpasst den Wiederaufstieg in die Regionalliga, die DFB-Förderung läuft somit vorerst aus. Die Arbeit des Fanprojektes läuft weiter, da die Kommune ihre Förderung erhöht. In Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum „Treffpunkt“ wird die Ausstellung „Tatort Stadion“ inklusive eines entsprechenden Rahmenprogramms in Jena präsentiert.
2003
Das Fanprojekt wirkt maßgeblich am Jubiläum „100 Jahre FC Carl Zeiss Jena“ mit. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte ändert auf der Jahrestagung in Babelsberg ihre Führungsstruktur, Sprecher werden Ralf Busch (Fanprojekt Berlin) und Ralf Zänger (Fanprojekt Bochum). Matthias Stein wird zum Sprecher des Regionalverbundes Ost der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte gewählt.
2004
Überraschend erfolgt die Streichung des Personalkostenzuschusses für eine Personalstelle durch das Thüringer Sozialministerium, die Arbeit des Fanprojektes läuft mit erheblichen Sparmaßnahmen weiter, u.a. eine große Versteigerung hilft, die Finanzlücke zu schließen. Matthias Stein stellt die Jenaer Fanprojektarbeit auf einer Fachkonferenz in Budapest vor.
2005
Durch das Sozialministerium erfolgt die komplette Streichung des Fanprojektes aus der Landesförderung, die beiden Mitarbeiter sind für 5 Monate arbeitslos und nur geringfügig beschäftigt. Während dieser Phase ist das Fanprojekt Ausrichter des KOS-Workshops „WM in Nichtausrichter-Städten“. Mit dem Wiederaufstieg des FC Carl Zeiss Jena in die Regionalliga Nord (3. Liga), beim entscheidenden Relegationsspiel sind 4.500 Jenaer Fans in Neuruppin dabei, erfolgt die Wiederaufnahme der Förderung durch DFB, so dass die Wiedereinstellung der Mitarbeiter möglich ist. DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger besucht im Herbst das Fanprojekt. Erneute Einladung als Referent auf Fachkonferenzen in Eindhoven und Budapest.
2006
Mit dem Aufstieg des FC Carl Zeiss Jena in die 2. Bundesliga wechselt das Fanprojekt hinsichtlich der Förderung in die Zuständigkeit der DFL. Projektleiter Matthias Stein ist mit einer Delegation von Fanprojektmitarbeiter*innen Gast von Bundeskanzlerin Dr. Merkel im Bundeskanzleramt. Zur Fußball-WM in Deutschland kann das Fanprojekt zahlreichen Jenaer Fans den Besuch von WM-Spielen ermöglichen und begleitet diese in die Stadien und Fanmeilen. Der Freistaat Thüringen stellt umfangreiche Lotto-Mittel zur Verfügung. Das Fanprojekt wirkt an zwei Teilstudien der Gesamtstudie „Wandlungen des Zuschauerverhaltens im Profifußball“ mit. Das Team des Fanprojektes wird mit einem 3. Platz beim „Demokratiepreis 2006“ der Linksfraktion im Thüringer Landtag geehrt. Tino Burghardt wirkt als Zivildienstleistender im Fanprojekt mit.
2007
Matthias Stein wird in die Expertengruppe „Integration“ der DFB-„Task Force“ berufen. Der Klassenerhalt in der 2. Bundesliga gelingt vor ca. 6.000 mitgereisten Jenaer Fans in Augsburg. Das Fanprojekt begleitet die Jenaer Ultras zur „Mondiali Antirazzisti“ nach Casalecchio di Reno (Italien). Der Freistaat Thüringen stellt umfangreiche Lotto-Mittel zur Verfügung. Die Unterstützung der Veranstaltungen zum „Tag der Befreiung“ in Apolda markiert den Beginn der Zusammenarbeit mit „Cultures Interactive e.V.“. Die sommerliche Street-Soccer-Tour in die rumänische Partnerstadt Lugoj wird mit dem „Grete-Unrein-Preis“ geehrt.
2008
Zum Halbfinale im DFB-Pokal vor 80.000 Zuschauern sind über 8.000 Jena-Fans in Dortmund dabei. Der spätere Mitarbeiter Christian Keppler beginnt ein Praktikum im Fanprojekt. Das Fanprojekt wirkt mit an der SWR-Dokumentation „Gefahr von Rechtsaußen – Neonazis im Fußball“. Der FC Carl Zeiss Jena steigt aus der 2. Bundesliga ab. Im Mai nimmt das Fanprojekt erstmalig mit Jugendlichen und einem Infostand am Jugendkongress des Bündnis für Demokratie und Toleranz (BfDT) in Berlin teil. Es wird ein neuer Vorstand des Trägervereins gewählt, Hans – Heinrich Tamme wird neuer Vorsitzender. Das Fanprojekt ermöglicht zahlreichen Jenaer Fans die Teilnahme an Spielen der EURO 2008, Matthias Stein ist Mitarbeiter des Teams der „Mobilen Fanbotschaft“ zur EURO 2008 in Österreich und der Schweiz. Der Freistaat Thüringen nimmt Förderung des Fanprojektes in das „Landesprogramm zur Prävention von Gewalt und Rechtsextremismus im Umfeld von Sportveranstaltungen“ auf. Es erfolgt eine erste „Street-Soccer-Tour für Zivilcourage“ im Weimarer Land. Das Fanprojekt begleitet und unterstützt die Gründung des Vereins „Hintertorperspektive e.V.“.
2009
Die zweite „Street-Soccer-Tour für Zivilcourage“ im Weimarer Land wird in Zusammenarbeit mit „Hintertorperspektive e.V.“ durchgeführt. Die „Hintertorperspektive“ wird in Hannover mit dem 2. Platz im Wettbewerb um den „Julius-Hirsch-Preis“ des DFB ausgezeichnet.
2010
Zur Fußball-WM in Südafrika organisiert das Fanprojekt ein Rahmenprogramm mit Diskussionen, Filmen, Buchlesungen und landestypischer Kost der deutschen Vorrundengegner. Das Fanprojekt ist örtlicher Ausrichter der 13. Bundeskonferenz der Fanprojekte. Das Fanprojekt erhält das „Vorläufige Qualitätssiegel Fanprojekt nach dem Nationalen Konzept Sport und Sicherheit“. Im Weimarer Land findet eine dritte „Street-Soccer-Tour für Zivilcourage“ statt. Auf der Jahrestagung der BAG in Rostock wird Matthias Stein zum Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte gewählt. Matthias Stein wird in den Programmbeirat von LandesWelle Thüringen berufen. Im Oktober wird die Fanszene zur bundesweiten Fandemo „Für den Erhalt der Fankultur“ nach Berlin begleitet.
2011
Das Fanprojekt beteiligt sich an der „Anne – Frank – Woche“ als Kooperationspartner von KoKont mit mehreren gut besuchten Filmveranstaltungen und -Diskussionen im Programmkino „Schillerhof“. Das Jubiläum 20 Jahre Fanprojekt Jena wird mit einer Festwoche begangen. Im Rahmen einer Partnerschaftsvereinbarung unterstützt das Fanprojekt den Aufbau eines Fanprojektes für die Anhänger von „Polonia Warszawa“. Das Fanprojekt erhält nach entsprechender Evaluation das „Qualitätssiegel Fanprojekt nach dem Nationalen Konzept Sport und Sicherheit“. Matthias Stein nimmt an den „Testläufen“ für die „Mobile Fanbotschaft“ zur EURO 2012 bei den Länderspielen in Gdansk und Kiew teil. Matthias Stein wird als BAG-Sprecher in die AG Fanbelange und Fanarbeit der Kommission Prävention & Sicherheit des DFB berufen.
2012
Projektleiter Matthias Stein nimmt am Fankongress 2012 in Berlin als Experte in einer Podiumsdiskussion teil. Während der EURO 2012 in Polen und der Ukraine arbeitet Matthias Stein erneut im Team der „Mobilen Fanbotschaft“ mit. Gleichzeitig findet eine Gruppenfahrt von Fans mit Christian Keppler zur EURO 2012 statt. Das Fanprojekt nimmt am EU-Projekt „Pro supporters – prevention through empowerment“ teil, auf die Auftaktkonferenz in Liberec folgt ein Studienbesuch in Wroclaw.
2013
Matthias Stein nimmt als Vertreter der AG Fanbelange und Fanarbeit an der Regionalkonferenz von DFB und DFL in Berlin teil und wird in den Fachbereich Fußballkultur der Kommission Prävention & Sicherheit & Fußballkultur des DFB berufen. Das Fanprojekt unterstützt die Ausstellung „Eine Liebe im Osten. Fußball in Jena“ im Stadtmuseum. Der Studienbesuch von „Pro supporters“ in Jena erfährt ein großes Medienecho, es folgt ein Studienbesuch in Salzburg. Im weiteren Verlauf des Projektes wirken die Mitarbeiter am Handbuch „Sozialpräventive Fanarbeit in Europa“ mit und nehmen an der Abschlusskonferenz „Pro supporters“ in Wien teil. Beim Saalehochwasser schützen Ultras das Fanprojekt buchstäblich in letzter Minute mit einer Sandsack-Aktion. In Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung wird die Ausstellung „Von Liebe und Zorn – Jungsein in der Diktatur“ mit einem entsprechenden Rahmenprogramm (Buchlesungen, Blueskonzert) im Fanprojekt präsentiert. Die Mitarbeiter des Patenprojektes „Kibice razem Polonia Warszawa“ absolvieren eine Praktikumswoche in Jena.
2014
Matthias Stein nimmt als Vertreter der AG Fanbelange und Fanarbeit an der Regionalkonferenz von DFB und DFL in Dresden teil. Am Fankongress 2014 in Berlin nimmt Matthias Stein wieder als Experte teil, Christian Keppler begleitet eine Gruppenfahrt der Fanszene zum Fankongress. Mit einer Gruppenfahrt besucht das Fanprojekt im Rahmen der Patenschaft für „Kibice razem Polonia Warszawa“ die polnische Hauptstadt. Mit der „Kernbergbande“ wird am FAN-Finale der BAG in Berlin teilgenommen. In der Saisonvorbereitung begleitet das Fanprojekt die Fanszene zum Freundschaftsspiel in Newport/Wales, wo ca. 1.500 Jena-Fans mit den Walisern die Neuauflage des Europacup-Viertelfinales von 1981 feiern. Eine Gruppenfahrt führt zum EM-Qualifikationsspiel in Warschau.
2015
Mit dem FC Carl Zeiss Jena und der Fußball Spielbetriebs GmbH wird ein Kooperationsvertrag geschlossen Das Fanprojekt organisiert eine Bildungsreise mit Rahmenprogramm zum EM-Qualifikationsspiel in Tiflis (Georgien). Matthias Stein verzichtet auf erneute Kandidatur als BAG-Sprecher und wird aus dem Geschäftsführenden Arbeitskreis der BAG verabschiedet. Das Fanprojekt organisiert eine erste Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz. Die Fanprojekte Jena und Erfurt unterstützen die Ausstellung „Kicker, Kämpfer, Legenden – Juden im deutschen Fußball“ im Erinnerungsort „Topf & Söhne – die Ofenbauer von Auschwitz“ in Erfurt und wirken am Rahmenprogramm mit. Erneut wird mit der „Kernbergbande“ am FAN-Finale der BAG teilgenommen. Das Fanprojekt nimmt mit einem Infostand an der „1. Jenaer Jugendversammlung“ im „Kassablanca“ teil. Erneut nimmt das Fanprojekt am Jugendkongress vom Bündnis für Demokratie und Toleranz in Berlin teil. Die Ausstellung „Tor für Europa“ gastiert mit einem entsprechenden Rahmenprogramm im Fanprojekt Jena. Uwe Dern, Andreas Wiese und Hans-Heinrich Tamme scheiden aus dem Vorstand aus, im neu gewählten Vorstand wird Stefan Roelofs neuer Vorsitzender. Die erste Jugendbildungsreise nach Israel und Palästina findet statt. Das von der Fanszene initiierte und organisierte Projekt „Auszeit“ als integratives Freizeit- und Sportangebot für junge Geflüchtete findet am und im Fanprojekt statt und wird entsprechend unterstützt. Nach einer Diskussion über eine „Nacht-und-Nebel-Aktion“ der Fanszene zur Gestaltung der Südkurve in den Stadt- und Vereinsfarben überträgt der Oberbürgermeister dem Fanprojekt die Koordination der künftigen Farbgestaltung.
2016
Die „Liga Terezin Tour 2016“ macht erfolgreich Station in Jena. Matthias Stein nimmt an der ersten Tagung der Örtlichen Ausschüsse Sport und Sicherheit (ÖASS) in Düsseldorf als Experte im Rahmen einer Podiumsdiskussion teil. Das Fanprojekt unterstützt regelmäßige Stadionbesuche junger Geflüchteter und bietet teilweise Auswärtsfahrten unter Einbindung von Geflüchteten an. Die Wanderausstellung „BallArbeit – Fußball und Migration“ gastiert im Fanprojekt. Erneute Teilnahme mit der „Kernbergbande“ beim FAN-Finale. Die Ausstellung „Vom Platz vertrieben – Juden, Fußball und Nationalsozialismus in Thüringen“ und das gleichnamige Buch werden im Fanprojekt präsentiert. Das Fanprojekt unterstützt die Kampagne „crowdFANding – SÜDKURVE BLEIBT!“ Das Jubiläum „25 Jahre Fanprojekt Jena“ wird mit einem Festakt im „Kassablanca“ und einer Festwoche begangen. Aus diesem Anlass wird mit „Jena – TV“ ein Jubiläumsfilm produziert. Beim Bund-Länder-Treffen Sportpolitik von Bündnis 90/Grüne im Deutschen Bundestag stellen KOS-Leiter Michael Gabriel und Projektleiter Matthias Stein die Problematik des fehlenden Zeugnisverweigerungsrechts in der Fanprojektarbeit vor.
2017
Auf der BAG-Jahrestagung in Freiburg werden Christian Keppler und Sophia Gerschel (FP Karlsruhe) zu BAG-Sprecher*innen gewählt. Eine erneute Jugendbildungsreise nach Israel und Palästina findet statt. Beim Jugendkongress des BfDT ist das Fanprojekt erneut mit einem Informationsstand beim „Marktplatz für Engagement“ vertreten. Zum Relegationsspiel bei Viktoria Köln wird der FC Carl Zeiss Jena von 4.500 Fans begleitet. Fanprojekt und „Hintertorperspektive“ nehmen an der Diskussion „Vielfalt in Sport und Gesellschaft“ im Geraer Lokalfernsehen teil. Im Fanprojekt wird die mdr-Sendung „Die lange FCC-Nacht“ aufgezeichnet. Im Herbst finden die „Blau-Gelb-Weißen Büchertage im Paradies“ mit der Premiere der „Fußballfibel FC Carl Zeiss Jena“ (im Zirkus MoMoLo) sowie Buchvorstellungen von Ansgar Brinkmann und Christoph Ruf im Fanprojekt statt. Mit der Jenaplanschule und der Montessorischule werden Projekttage „Dein Tag im Stadion“ durchgeführt. Das Fanprojekt nimmt an den Mediationsgesprächen zum Erhalt der Südkurve teil und wirkt an der aus dem Mediationsergebnis resultierenden gemeinsamen Deklaration mit. Das Fanprojekt beteiligt sich am Austausch- und Seminarprogramm „Fankurve Ost“ mit Teilnehmenden aus Russland, Belarus und der Ukraine sowie natürlich Deutschland.
2018
Die Infrastruktur wird mit der Anschaffung eines Sanitärcontainers entscheidend verbessert. Erneut findet eine „STADTWERKE-Energie-Tour für Zivilcourage“ mit 10 Turnieren statt. Im Rahmen von „Jugendarbeit macht Schule“ finden Projekttage mit Galileo-Schule, Ernst-Abbe-Gymnasium Trießnitz-Schule und IGS Grete Unrein statt. Mit Unterstützung des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) wird das ganzjährige Projekt „Love Jena – Support Refugees“ durchgeführt. In Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung findet die Buchvorstellung „Mittendrin – Fußballfans in Deutschland“ mit Frank Willmann in der JG Stadtmitte statt, mit Autor Ronny Blaschke Vortrag und Diskussion „Spielwiese Menschenrechte“. Das Fanprojekt unterstützt die Veranstaltung „Finaltag im Paradies“. Im Fanprojekt wird während der Fußball-WM die Ausstellung „Russkij Futbol“ präsentiert. Bei der Fußball-WM 2018 in Russland wirkt Matthias Stein im Team der mobilen Fanbotschaft mit. Das Fanprojekt nimmt am Fachtag „Fast im Knast – Zur Notwendigkeit eines Zeugnisverweigerungsrechts in der Sozialen Arbeit“ in Frankfurt/M. teil.
2019
In Klausursitzungen mit dem „Systemischen Institut Sachsen“ wird die Konzeption des Fanprojektes überarbeitet. Matthias Stein und Christian Keppler nehmen an der Regionalkonferenz von DFB und DFL in Dresden teil. Matthias Stein begeht sein 25jähriges Dienstjubiläum. Das Fanprojekt erhält erneut das Qualitätssiegel „Fanprojekt nach dem Nationalen Konzept Sport und Sicherheit“. Beim Arbeitstreffen von „Fankurve Ost“ in Belarus hält Matthias Stein im Gebäude des Fußballverbandes in Minsk einen Vortrag über die Fanprojektarbeit in Jena.
Kersten Kottnik wird Mitarbeiter auf Teilzeit-Basis. In Frankfurt/M. findet die konstituierende Sitzung des „Bündnis für ein Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit“ unter Beteiligung von Matthias Stein als Vertreter der BAG statt. Das bundesweite Jahrestreffen von „F_iN – Netzwerk Frauen im Fußball“ findet ebenso in den Räumlichkeiten des Fanprojektes statt wie die von der Fanszene organisierte Buchvorstellung „Capo“ mit Stefan „Lehmi“ Lehmann. Vor dem Auswärtsspiel in Düsseldorf wurde mit der Filmvorführung „Das Finale“ an das wichtigste Spiel der Vereinsgeschichte an gleicher Stelle erinnert. In Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung, dem Verein „Lesezeichen e.V.“ sowie OTZ und TLZ wird die Buchvorstellung und Diskussion „Ich. Hoeneß. Kohl.“ mit Autor Frank Quilitzsch, Schauspieler Thomas Thieme und Trainer-Legende Hans Meyer im Volksbad Jena organisiert. Christoph Ruf besucht mit Vortrag und Diskussion „Wie Hund und Katz“ das Fanprojekt. Das Fanprojekt unterstützt umfangreich Kunstprojekt und Ausstellung „WürdeMenschen“ von Künstler Jörg Amonat. Das Fanprojekt ist mit dem Beitrag „Netzwerkarbeit/Gremienarbeit von Fanprojekten am Beispiel ‘SÜDKURVE BLEIBT!‘“ am Sachstandsbericht „FANPROJEKTE 2020 – Die Soziale Arbeit mit Fußballfans in Deutschland“ beteiligt.
2020
Das Jahr wird entscheidend von der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Infektionsschutzmaßnahmen geprägt. Im Januar erfolgt in Frankfurt/M. die offizielle Gründung des „Bündnis für ein Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit“ (BfZ), Matthias Stein wird als Vertreter der BAG neben Michael Leinenbach (VPSA) zu einem der beiden Sprecher des BfZ gewählt. Während des „Sonderspielbetriebs“ der 3. Liga wird anlässlich der Auswärtsspiele „Geisterspiel-TV“ im Fanprojekt angeboten. Sofern Fußballspiele vor Publikum stattfinden, sind die Mitarbeiter sowohl im Stadion als auch am Treffpunkt der aktiven Fanszene, welche den Spielen unter Infektionsschutzkonzept aus nachvollziehbaren Gründen fernbleibt, präsent. Während des ersten Lockdowns wird eine Einkaufshilfe angeboten. Der Social-Media-Bereich wird um einen Twitter-Account erweitert, Facebook – u.a. mit dem regelmäßigen Filmtipp „Onkel Matzes Flimmerkiste“ – noch intensiver bedient und der YouTube-Kanal erheblich ausgebaut. Das Team arbeitet im Mix aus Büropräsenz und Homeoffice. Mit den Kolleg*innen von offener Jugendarbeit und aufsuchender Jugendsozialarbeit wird der gemeinsame Flyer „Jena Jugendarbeit 2.0“ erarbeitet. Fanprojekt, Streetwork JG Stadtmitte und Straßensozialarbeit Stadtmitte (drudel 11) sind mit gemischten Streetwork-Teams täglich „auf der Straße“. Während des Sommers können gemeinsam Streetsoccer-Turniere und Kajak-Fahrten angeboten werden. Sofern die Räumlichkeiten geöffnet werden können, finden Treffen der Regionsgruppe Stadt, der Mädelsgruppe und der „Krabbelgruppe“, d.h. von Jungen Eltern aus der Fanszene mit ihren Kleinkindern, statt, außerdem die monatliche Sprechstunde der neu gegründeten “Blau-Gelb-Weißen Hilfe e.V.“ sowie mehrere Veranstaltungen der Fanszene. Das Format von Zeitzeugengesprächen „Jenaer Zeitgeschichte(n)“ als Hybridveranstaltung aus Präsenz und YouTube wird neu entwickelt. Eine ganze Reihe geplanter Veranstaltungen und Projekte muss pandemiebedingt ausfallen.
2021
Noch immer wird die Arbeit erheblich von Corona beeinflusst. Die gemeinsamen Streetwork-Runden in gemischten Teams werden fortgesetzt. Die Mitarbeiter nehmen an verschiedenen Online-Fachtagungen teil. Als neues Angebot wird ein Online-Quiz zur Vereinsgeschichte entwickelt. Das Fanprojekt wirkt zusammen mit JG Stadtmitte und Streetwork Stadtmitte an der Jenaer Kinder- und Jugendkonferenz für den Bereich Mitte am 6. Mai mit. Am Pfingstwochenende wird in Kooperation mit „Kassablanca“ und JG Stadtmitte durch mehrere Gruppen aus dem Kreis der Adressat*innen der Bauzaun der Großbaustelle des neuen Universitäts-Campus mit Graffiti gestaltet, das Fanprojekt übernimmt einen Großteil der Organisation sowie die gesamte Abrechnung gegenüber dem Projektmanagement der Stadtverwaltung. In Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung wird die im Herbst 2020 abgesagte Veranstaltung „Einer für alle – alle für einen!“ zur Demokratiebewegung in Belarus und der Rolle von Sportler*innen und Fußballfans mit Referent Ingo Petz nachgeholt. Im Zusammenhang mit der Entwicklung in den Parkanlagen „Paradies“ und „Rasenmühleninsel“ entwickelt sich unter maßgeblicher Mitwirkung des Fanprojektes aus einer Arbeitsgruppe der Streetworker*innen die Lenkungsgruppe „Paradies 21“ mit allen wichtigen Lokalen Netzwerkpartnern. Eine der ersten Aktionen ist der „ParadiesPutz“ am 21. Mai. In den Sommerferien wird erneut eine Kajak-Tour durchgeführt. Das Fanprojekt unterstützt Organisation und Durchführung des „Kinderrechte-Festival“ aus Anlass des Weltkindertages. Das Fanprojekt beteiligt sich mit der Vorbereitung und Durchführung mehrerer Veranstaltungen am stadtgesellschaftlichen Symposium „Kein Schlussstrich!“ zur Aufarbeitung des NSU-Komplexes. Im Herbst begeht das Fanprojekt Jena sein 30jähriges Bestehen.